Klaus von Seckendorf, Autor auf Musikexpress

Klaus von Seckendorf

Er hat wirklich Besseres verdient, als in der intellektuellen Ecke zu verkümmern. Sein Nischendasein in Ehren, doch der Jazz ist seit jeher der Fels in der Brandung musikalischer Moden. Ob HipHop, Rap, Acid oder Ambient die internationale Dance-Szene greift gern in seinen großen Fundus

Er ist der heimliche Star in Roger Willemsens Talkshow. Ein Mann, der dem Jazz zu neuer Blüte verhelfen will und sich dem Rock'n'Roll verbunden fühlt

Jahrelang galt er nur als jugendliche Ausgabe von Frank Sinatra. Doch jetzt verführt der 27jährige Beau mit bemerkenswerter Vielseitigkeit

Branford Marsalis bläst nicht für Jedermann. Zu seinem Edel-Sax gehört mindestens ein trockener Chablis.

In Hamburg, wo sie vom ersten Song an heimspielmäßig gefeiert wurden, kamen die ehemaligen Real McCoys gar nicht erst dazu, eine dramaturgische Steigerung aufzubauen: Die Hanseaten feierten gnadenlos sich und „ihre“ Shooting-Star-Band. Anders in München: Trotz gespannter Neugier („Bringen’s die auch live?“) liegt weniger Exitement in der Luft – also bleibt es den Jeremy Days […]

Wehe dem, der mit „neuer Chormusik“ eine größere Kirche an der Isar füllen will—es sei denn, es ist der Chor des Bulgarischen Rundfunks und als „Le Mystere Des Voix Bulgares“ zur Zeil des Trendes liebstes Kind. Die zwei Dut2end Frauen von bodenständigem Aussehen und fortgeschrittenem Alter können ja nun wahrlich nix dafür, daß sie von […]

Der Wahrheit die Ehre – das Konzert war nicht nur ausverkauft, sondern auch vielseitig, verspielt und energiegeladen. Der ewig jungenhaft, freundliche Spargeltarzan weiß immer noch wie kaum ein anderer den Saiten Emotionales zu entlocken. Ein lockenköpfiger Jesus, den Kopf nach hinten werfend, wenn’s mal wieder geil rückkoppelt. An den Percussionisten gab’s noch nie was zu […]

Fritz Mclntyre, farbiger Keyboarder der überwiegend weißen Soulband aus Manchester, hat einen Prediger zum Papa. Dessen Job überläßt Fritz auf vorliegender Platte seinem Boß Mick Hucknall, dem Rotschopf mit der Schiebermütze. Und der nimmt die Aufgabe voller Inbrunst wahr. Aber nicht nur Fritzchens Piano verrät Nähe zu Gospel und Blues. Das zweite „einfache rote“ Album […]

Wer sie verpaßt hat, sage nicht, das hätte er nicht ahnen können. Ob Geburtstagsständchen für die „Statue Of Liberty“ oder Live-Aid — wo die 42jährige Exzentrikerin der Soulszene über die Bühne stelzte, da konnte die Konkurrenz getrost einpacken. Klarer Fall von Anwesenheitspflicht also. Auch die Hetero-Pärchen bereiteten der (vor allem bei Lesben beliebten) Diva einen […]

Alles Lüge!! Grad deshalb sei hier ein Hamburger Boulevard-Blatt zitiert: „Die Studioband hatte ihre Schwierigkeiten, den Erfolgs-Sound auf die Bühne zu bringen … Dazu die dünne Stimme von Lead-Sänger Peter Fessler…“ Wer’s glaubt, der war wohl nicht dabei. Daß es nicht gerade hip ist, eine grundsolide Liveband ohne Image und Popstar-Aura rauszustellen, ist das Medien-Dilemma […]

Partystimmung sollte herrschen, wo immer Mark Reilly sein eilig aufgestocktes MATT BIANCO-Projekt als Live-Band vorstellte. Wer das Disco-Pult nicht schon vorab entdeckt hatte, staunte nicht schlecht, als ein zweitklassiger Plattenaufleger mit dem Charme des Glöckners von Notre Dame auf die palmengeschmückte Bühne sprang. „Shaft“ aus seinem Koffer kramte und aufdringlich zum Tanzen animierte. Nichts gegen […]

Jeder hört’se, keiner kennt’se — Matt Bianco, ein wohlgestyltes Blümchen, das klammheimlich in den Charts Wurzeln schlug. „Whose Side Are You On?“ hielt sich dort über ein Jahr lang. Und trotzdem: kaum Interviews, vage Assoziationen von Cocktail und Jazztrend. Und dann hat dieser Sänger da doch mal bei Blue Rondo gespielt. Kurz: Genaues weiß man […]

Es war schlicht (und für viele sogar ergreifend) die Wiedergeburt des Rockkonzerts, wie man es sich bis Mitte der 70er Jahre als „großes Erlebnis“ reinziehen konnte. Alle Deutschland-Auftritte der Simple Minds fanden dementsprechend in Hallen statt, in die euphorisch gestimmte Massen (in Hamburg satte 6500!) die Wärme schon selbst mitbringen mußten. Weitere unersetzliche Zutaten: spektakuläre […]

Wenn das kein Senkrechtstarter ist: Nachdem sich die "Shakataks aus Bochum" jahrelang als Lokalmatadoren die Finger wundgespielt hatten, zog ihr generationsversöhnender Funk-Pop Ende 1985 genügend Leute an, um Hamburgs jüngsten — und nicht eben kleinsten — Rocktempel GROSSE FREIHEIT 36 aus allen Nähten platzen zu lassen. Beizeiten war auch die Musikhalle so gut wie ausverkauft. Trotzdem sollen die Newcomer der Nation vor ihrem hochoffiziellen Einstand an der Elbe ein wenig gebibbert haben.

Ein Kopfmensch entdeckt seinen Bauch. Früher Titel und Thesen - heute hingegen ein Temperament, das man dem vermeintlichen Biedermann nie und nimmer zugetraut hätte. Heinz Rudolf Kunze öffnet sein ganzes Herz.

Empfängt man so einen König (und wenn er nur Paul Francis Luke heißt)? Im 2000 Fans fassenden Musenpalast ergab Publikum (200 und ein paar Gequetschte) mal Alter (16 im Schnitt) dividiert durch die Zahl der Scheinwerfer (nicht unter fünf Dutzend) einen stattlichen Wert auf der nach unten offenen Hamburger Flop-Skala. Unverdientermaßen, vergleicht man das Gebotene […]

Klar, daß im Parkett gespannte Erwartung herrschte: Viele hatten 1983 miterlebt, wie Paules Soul-Konzil sein Debüt Cafe Bleu mit unbeholfenem Charme auf die Bühne der Discothek Trinity brachte. Zwei Jahre später, mit dem aufwendig und perfekt arrangierten Stii-Kreuzundquerzug My Favourite Shop im Gepäck, hätten die Briten mit unbescheideneren Ansprüchen rechnen müssen. Und dann kam alles […]

Wer will nicht dabei gewesen sein, wenn im „Pö“ mal wieder ein Star geboren wurde? Für verwegene Hoffnungen und entsprechenden Andrang hatte die Plattenfirma gesorgt: Kommet zuhauf – es darf entdeckt werden! Wenn wir uns den guten alten Rock ’n‘ Roll mal als traditionelles Volksgut denken, dann ist die Silvertone-LP von Chris Isaak eine nachträgliche […]

Kaum zu fassen, wie bei Willy De Ville alle Details stimmen und zusammenpassen: Da steht dieser mexikanische Zigeunerbaron auf der Bühne, mit millimeterdünnem Oberlippenbärtchen, singt Rhythm & Blues mit Latino-Touch und erzählt ganz sympathischer Widerling – von den Schwierigkeiten, auch noch cool zu bleiben, wenn das Mundharmonika-Gestell beim Überstreifen die Entenschwanzfrisur gefährdet. Ob als verlassener […]

Keinen Pizzabäcker soll es – handfesten Gerüchten zufolge vorm Ofen halten, wenn der Meister der italienischen Centautorl an die Elbe kommt. 1983 feierte die Italo-Kolonie in der Musikhalle ein ausgelassenes Dalla-Fest. Nach zwei Jahren Enthaltsamkeit hätte ich ein paar Fans mehr in der locker besetzten Arena erwartet. Zumal es eine Sensation zu bestaunen gab: Der […]

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